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April 2015

Wie Anwälte die Medien besonders nutzen können

Medien-Arbeit ist eine der viel­versprechendsten Methoden für Anwälte auf sich aufmerksam zu machen. Denn sie ist glaub­würdig, beeinflusst das Image gezielt und trifft die Ziel­gruppe genau. Unser Gast­beitrag in der AdVoice mit diesen sieben Tipps:

1.) Überlegen, wohin man will

Aus einem bundes­weiten Repetitorium erinnern sich viele von uns noch an Senecas gern zitierten Satz: „Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind günstig.“. Dies gilt auch für die Medien­arbeit: Bevor Sie los­legen, über­legen Sie genau, wen Sie erreichen wollen. Nichts ist unglücklicher als intensive Presse­arbeit, die am Ende die Falschen erreicht. Lassen Sie sich nicht davon ab­schrecken, dass größere Medien eventuell schwerer von Ihren Themen zu über­zeugen sind als kleinere Redaktionen. Es steht und fällt so oder so damit, wie gut Ihr Thema ist – ganz gleich, ob die Redaktion um die Ecke im Blick haben oder ein Online­portal mit sieben­stelligen Klicks. Es lohnt sich, dafür einige Zeit investieren: Denn wer hier bereits die falsche Ab­fahrt nimmt, wird künftig viel Frustrierendes in der Presse­arbeit erleben – und das ohne Not.

2.) Einzigartige Themen herausfinden

Seien Sie dankbar – als Anwalt liegen Ihnen lesernahe Themen nur so zu Füßen. Aus jedem Rechtsgebiet lassen sich hervorragende Ideen basteln. Es ist dabei allerdings ein wenig wie beim Goldschürfen. Es dauert schon einmal länger bis das Besondere ans Tageslicht tritt, aber sicher ist: Es ist da. Was das konkret bedeutet? Formen Sie beispielsweise aus einem Urteil, welches Sie erstritten haben, eine Geschichte: Gut gegen Böse, Klein gegen Groß, Schwach gegen Stark – es gibt viele Möglichkeiten, ein Urteil interessant zu erzählen. Wichtig ist nur: Tun Sie es! Denn Ihr oberstes Gebot lautet stets: Sie dürfen alles, bloß nie langweilen.

3.) Ideen auf den Punkt bringen

Journalisten sind offene Menschen: Sie sind neu­gierig, meist flexibel und froh über neue Anregungen. Aller­dings ist Ihre Zeit ähnlich knapp bemessene wie unsere als Anwälte. Und Sie müssen sich ständig in die verschiedensten Gebiete ein­arbeiten. Daher: Helfen Sie Redakteuren. Wie? Indem Sie die Dinge un­kompliziert darstellen. Beschreiben Sie Geschichten so, als würden Sie diese Ihren Kindern, Ihrer Groß­mutter oder Ihrem Nachbarn er­zählen. Es ist ein entscheidendes Mittel, in Redaktionen schnell erfolg­reich zu sein. Das Relevante vorneweg, einfache Sätze, möglichst ein aktueller Bezug und stets aus Sicht des Lesers denken: Was könnte ihn interessieren, ihm also nutzen?

4.) Analysieren, wen man anspricht

Sie wissen, an welches Medium Sie sich wenden möchten? Gut. Aber das ist erst die halbe Miete: Denn zu keinem Zeit­punkt versanden mehr Artikel­vorschläge, als wenn man sie unpersönlich an eine allgemeine Mail­adresse in der Redaktion schickt. Ähnlich wie bei Bewerbungen gilt: Ein Schreiben, welches mit „Sehr geehrte Damen und Herren…“ losgeht, wird nur selten Erfolg haben. Daher: Investieren Sie etwas von Ihrer Zeit und recherchieren Sie, wessen Thema Sie hier in der Redaktion gerade berühren. Denn kein Redakteur ist empfänglicher für Ihre News, als einer, dessen Brot-und-Butter-Thema sie behandeln. Netter Neben­effekt: Er wird sich besser als seine Kollegen in Ihrem Bereich aus­kennen. So sparen Sie erheblich Zeit, die Relevanz Ihres Themas betonen zu müssen. Den richtigen Ansprech­partner heraus­zufinden ist übrigens kein Hexen­werk. Einfach mal ins Impressum schauen und darauf achten, wer regel­mäßig über Ihre Themen schreibt. Ein wichtiger Tipp: Schlagen Sie ihm das Stück möglichst exklusiv vor, d. h. keinem anderen Medium. Grund: Exklusive Stoffe sind am liebsten in Redaktionen gesehen, weil sie dem Leser zeigen, dass ihr Medium besonders wert­volle Tipps bietet, welche sie hier zuerst zu lesen bekommen.

5.) Jederzeit verfügbar sein

Ist der Themen­vorschlag erst einmal ab­geschickt, heißt es geduldig sein. Manchmal hört man wochen­lang nichts aus der Redaktion und dann soll alles ganz schnell gehen. Hier ist Aus­dauer und Verständnis gefragt. Journalisten wollen Sie nicht ärgern, sondern stehen meist selbst erheblich unter Druck. Und ist Ihr Thema vielleicht auch lange un­interessant gewesen, kann es plötzlich spannend geworden sein. Gründe dafür sind mannig­faltig: Ein spontan „weg­gebrochenes“ anderes Thema, eine aktuelle Entwicklung oder die Ansage vom Ressort­leiter, genau zu diesem Thema rasch etwas ins Blatt zu bringen. Nehmen Sie es nicht persönlich. Besser: Zeigen Sie sich als verlässlicher und un­komplizierter Partner des Redakteurs. Er wird es Ihnen danken.

6.) Austausch unkompliziert begleiten

Häufig entwickeln sich Themen im Aus­tausch mit der Redaktion. Seien Sie hier nicht fest­gefahren. Primär geht es Ihnen schließlich um die Zitierung. Natürlich darf dabei im Einzel­fall das konkrete Urteil nicht aus dem Blick verloren werden, aber: Zeigen Sie sich konziliant im Mit­einander. Denn Redakteure sind (aus unserer Anwalts­sicht leider) manchmal gezwungen, Themen zu­zuspitzen, um sie über­haupt ins Blatt zu bekommen. Wenn Sie die These danach aller­dings immer noch vertreten können, so stellen Sie sich nicht quer. Ebenso, falls die Redaktion einen weiteren Ansprech­partner aus Ihrem Umfeld benötigt. Sie müssen ja nicht gleich den unmittelbaren Konkurrenten mit ins Boot holen, aber vielleicht auch einen mit dem Thema befassten Verband? Denn, wer weiß: Häufig spielen solche Partner den Ball auch einmal zurück und nehmen Sie bei der nächsten Geschichte huckepack.

7.) Themen in der Hinterhand behalten

Unterschätzen Sie nie die Wirkung von zitierten Geschichten: Klickt Sie beispiels­weise gut, wünschen sich Redaktionen häufig eine „Weiter­drehe“. Hier geht es also um eine Folge­schichte zum gleichen Thema. Behalten Sie sich daher möglichst etwas Munition in der Hinter­hand und verschießen am Anfang nicht gleich Ihr gesamtes Pulver zu einem Thema. Denn dies hat doppelten Nutzen: So schaffen Sie es, lang­fristig interessant zu bleiben und erreichen im Ideal­fall gleich noch weitere Zitierungen. Und dies ohne viel Aufwand.

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