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Pressemitteilung

Konzept zur Sanierung des Klinikums Burgenlandkreis vorgestellt

Naumburg/Zeitz, 18. Oktober 2019

  • Geschäftsführung stellt Mitarbeitern und Gremien Sanierungsplan vor
  • Stärkung Notfallmedizin, Innere Medizin und Chirurgie an beiden Standorten
  • Ausbau des ambulanten Angebots in einem Mutter-Kind-Zentrum inklusive Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie in Zeitz in Kooperation mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis
  • Bündelung der stationären Frauenheilkunde/Geburtshilfe und Pädiatrie in Naumburg
  • Prüfung des Aufbaus weiterer Leistungsbausteine in Zeitz: u.a. soll außerklinische Intensivpflege nach Zeitz statt Naumburg kommen

Naumburg/Zeitz, 18. Oktober 2019. Die Geschäftsführung des Klinikums Burgenlandkreis hat am Donnerstag und Freitag die Mitarbeiter und Gremien zu ihren Sanierungsplänen informiert. Ziel ist, den zuletzt spürbaren Kostenanstieg durch eine Vielzahl verschiedenster Maßnahmen zu senken und gleichzeitig beide Standorte gemeinsam zu stärken. Es gehe darum, eine nachhaltige und wirtschaftliche Sanierung des Krankenhauses zu erreichen und eine langfristige Überlebensfähigkeit der Standorte in Naumburg und Zeitz zu sichern, erklärt Sanierungsgeschäftsführer Dr. Arne Berndt. „Beide Standorte werden vollwertige Krankenhäuser mit umfassender stationärer Versorgung für die Bevölkerung bleiben,“ betont Berndt weiter. Ziel ist auch die kommunale Trägerschaft beizubehalten.

 Ganz konkret soll das Leistungsspektrum in Teilen angepasst werden: So werden die bereits gut aufgestellten internistischen Abteilungen in beiden Häusern gestärkt. Ausgebaut wird außerdem das ambulante Angebot in einem Mutter-Kind-Zentrum inklusive einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie in Zeitz in Kooperation mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis. In Naumburg werden die Abteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Gefäßchirurgie zusammengelegt. „Darüber hinaus planen wir den Ausbau und eine Förderung der Notfallmedizin an beiden Standorten“, sagt Arne Berndt. Zusätzlich geprüft wird gerade der Aufbau eines integrierten Notfallzentrums in Zeitz.

 Gebündelt werden müssen die stationäre Frauenheilkunde/Geburtshilfe und Pädiatrie in Naumburg. „Eine Entscheidung, die uns allen nicht leichtfällt,“ betont Klinik-Geschäftsführer Lars Frohn. Im Gegenzug wird der zusätzliche Aufbau weiterer Leistungsbausteine in Zeitz intensiv geprüft: Dazu gehören eine Belegarztklinik für Augenärzte, der Aufbau einer außerklinischen Intensivpflege (welche ursprünglich in Naumburg angedacht war) sowie der Aufbau einer stationären Krankenhausnachsorge.

 „Um die beiden Klinikstandorte gemeinsam zu stärken, wie neben den anderen Maßnahmen auch Personal- und Sachkosten reduziert werden können,“ so Sanierungsgeschäftsführer Berndt. Er verspricht dabei: „Soweit es zu Personalanpassungen, beispielsweise in der Verwaltung, kommen muss, werden wir diese so sozialverträglich wie möglich halten.“

„Die von uns vorgeschlagenen Schritte werden das gesamte Klinikum so aufstellen, dass es den kommenden Jahren langfristig wirtschaftlich solide funktionieren kann und die Patientenversorgung gesichert ist,“ erklärt Berndt weiter. Der WMC-Partner hat das Konzept für die Region die vergangenen Wochen federführend entwickelt. „Insbesondere die wirtschaftlich defizitärere Situation macht die Schritte dringend notwendig. Ein Jahresverlust in Millionenhöhe ist in der derzeitigen Konstruktion nicht aufzulösen,“ betont Lars Frohn. Der Klinikbetrieb geht derweil an allen Standorten weiter. „Die Patientenversorgung erfüllen wir weiterhin uneingeschränkt,“ so der Geschäftsführer abschließend.

 Das Klinikum hatte am 17. September 2019 Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Halle/Saale hatte daraufhin die vorläufige Eigenverwaltung unter der bisherigen Geschäftsführung mit Unterstützung der Sanierungsgeschäftsführer Dr. Arne Berndt und Dr. Marc Boddenberg (Eckert Rechtsanwälte) angeordnet. Außerdem wurde Rechtsanwalt Prof. Lucas Flöther zum vorläufigen Sachwalter bestimmt. Grund für die aktuellen Entwicklungen ist die wirtschaftliche Situation des Klinikums. Das Insolvenzverfahren wird, wie geplant, um den ersten Dezember herum eröffnet.

Über das Klinikum Burgenlandkreis GmbH

Die Klinikum Burgenlandkreis GmbH mit ihren Standorten Saale-Unstrut Klinikum Naumburg und Georgius-Agricola Klinikum Zeitz liegt im Süden von Sachsen-Anhalt. Das kommunale Krankenhaus der Basisversorgung ist Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena sowie der Universität Leipzig. Seit der Fusion der beiden Krankenhäuser im Jahr 2004 wird das Klinikum in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH geführt.

Gesellschafter ist der Burgenlandkreis, der Sitz der Gesellschaft ist in Naumburg. Das Klinikum mit 16 spezialisierten Fachbereichen und ca. 690 Betten sowie ca. 60 tagesklinischen Plätzen ist regionaler Gesundheitsversorger und behandelt jährlich ca. 27.000 stationäre und ca. 42.000 ambulante Patienten. Mit drei Tochtergesellschaften, der klinikeigenen Krankenpflegeschule und rund 1.500 qualifizierten Mitarbeitern ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Region.

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